Gruppenpsychotherapie

Wir können Gruppentherapien antragsfrei anbieten.

Gruppenpsychotherapie

Mit der neuen Psychotherapierichtlinie kann ich folgende Gruppentherapien antragsfrei anbieten:

  1. Schmerzbewältigungsgruppen
  2. Emotionales Kompetenztraining
  3. Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT)
  4. Entspannungsverfahren/ Hypnose
  5. Stresstherapie

Schmerzbewältigungstherapie

Die Schmerzpsychotherapie ist ein integraler Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Behandlung chronischer Schmerzzustände.

Diese Form der Therapie beinhaltet Körperwahrnehmungsübungen wie das Entspannungstraining nach Jacobson, das Schmerzbewältigungstraining als niedrigschwelliges gruppentherapeutisches Verfahren sowie Psychotherapie in Einzeltherapie, vor allem unter verhaltenstherapeutischen Aspekten.

Körper und Emotionen hängen eng miteinander zusammen. Bei chronischen Schmerzen nimmt der emotionale Anteil am Schmerz zu, oft kommt es zum „Schmerzleiden“ (dirty pain). Schmerzpsychotherapie beruht auf der Erkenntnis, dass bei chronischen Schmerzen die Psyche in vielen Fällen beteiligt ist. Dabei können seelische Probleme wie Schwierigkeiten bei der Arbeit, in Beziehungen, allgemeine Überlastung im Alltag oder traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit Schmerzen (mit-)verursachen oder auch die Schmerzen selbst Auslöser für Ängste, Depressionen oder Erschöpfungssyndrome sein. Vor diesem Hintergrund gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Vorgehensweisen in der Schmerzpsychotherapie:

Einmal kann anhand der Lebensgeschichte bzw. der aktuellen Lebenssituation der Patienten die Frage gestellt werden, welche Faktoren wesentlich zur Auslösung und Aufrechterhaltung des Schmerzes beitragen. Werden diese Faktoren deutlich, kann der Patient lernen, auf schwierige Lebenssituationen verändert zu reagieren und damit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Schmerz verringern.

Zum anderen kann der Patient in der Therapie erfahren, wie er mit auftretenden Schmerzen anders umgehen kann mit dem Ziel, die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch den Schmerz zu verringern.

Schmerzpsychotherapie kann bei allen Schmerzsyndromen angewendet werden, unabhängig davon, ob und welche Organbefunde vorliegen.

In der Verhaltenstherapie gehen wir davon aus, dass jeder Schmerzpatient einen speziellen, persönlichen Umgang mit “seinem” Schmerz erlernt und mit der Zeit gefestigt hat. Die so entstandene Art der Schmerzbewältigung lässt sich in günstige/ gesündere oder ungünstige/ schmerzverstärkende Umgangsweisen unterscheiden. Wir gehen davon aus, dass sich positive, kompetente Schmerzbewältigung erlernen und üben lässt. Wir setzen dabei an den gegenwärtigen Lebensumständen an und befassen uns mit dem schrittweisen Aufbau hilfreicher, im Alltag lebbarer Denk- und Verhaltensgewohnheiten.

Für viele Patienten ist es eine interessante Erfahrung, den Einfluss von (teils wenig bewussten!) Gedanken auf das Schmerzerleben genauer zu betrachten: Es macht einen großen Unterschied, ob das Schmerzerleben zu Selbstentwertung und Hilflosigkeit oder zu möglicher Selbsthilfe oder einfach zu tröstenden Gedanken führt.
Die im Laufe der Schmerzkrankheit entstandenen Einstellungen lassen meist erkennen, ob sich eine Tendenz zu Selbstüberforderung oder Unterforderung/ Schonung “eingeschlichen” hat. Auch lässt sich erkennen, in wieweit der andauernde Schmerz zu resignativen, depressiven Bewertungen geführt hat.

Zur Förderung der Selbsthilfefähigkeiten kommen in der Schmerzbewältigungsgruppe folgende “Bausteine” zum Einsatz:

  • Erkennen schmerzreduzierender- und -verstärkender Faktoren
  • Nutzen eigener Ressourcen
  • Training gedanklicher Bewältigungsstrategien
  • Verhaltensübungen zum Umgang mit Schmerzen
  • Übungen zum Umgang mit schmerzverstärkenden Situationen
  • (Wieder-) erlernen einer günstigen Balance zwischen Aktivierung und Regeneration, zwischen Bewegung und Ruhe, Reduktion von Bewegungsangst
  • Entspannungsverfahren
  • Erkennen von Stressfrühwarnsymptomen
  • Training von Fertigkeiten zur Stressbewältigung
  • Erkennen eigener Bedürfnisse mit den sich daraus entwickelnden Werten
  • besserer Umgang mit Gefühlen
  • Achtsamkeits- und Akzeptanztraining
  • Förderung der Selbstsicherheit

Kurz: Wir arbeiten wir an einer aktiven, bewältigenden Einstellung dem Schmerz gegenüber.

Gegen Ende der Behandlung wird besprochen, wie die erzielten Fortschritte gepflegt und ausgeweitet werden können. Eventuelle spätere Probleme sind dann keine “Rückfälle”. Probleme können als bewältigbare Herausforderungen angenommen werden.