Stressdiagnostik

Ausgangspunkt einer zielgerichteten Behandlung

Stressdiagnostik

  • Anamnese (ausführliche Befragung), auch mit Fragebögen.
  • Körperliche Untersuchung (inkl. häufiger Stressoren, z.B. Linkshändigkeit, Dominanzprizipien, embryologische Entwicklung der Organachsen etc.)
  • Herzratenvariabilitätsmessung
  • Labordiagnostik abhängig von Anamnese, körperlicher Untersuchung und Symptomen

Potentielle Stressoren

  • Virale, bakterielle und parasitäre Infektionen (80 % der Fälle)
  • Physische Traumata, besonders im Bereich des Halses und Kopfes
  • Instabilitäten insbesondere der HWS
  • Schwere psychische Traumatisierungen
  • Toxische Belastung mit diversen Umweltgiften und Chemikalien (Insektizide, Pestizide, Lösemittel, Schwermetalle, Farbstoffe und Konservierungsmittel, Strahlung) 

Entstehung von Erschöpfungssymptomen

Bei chronischem Stress kommt es zu einer Spannungszunahme der Muskulatur, auch des Zwerchfelles. Die Verkrampfung des Zwerchfelles führt zu einer flacheren und schnelleren Atmung, wodurch mehr CO² abgeatmet wird.

Hier beginnt ein fataler Teufelskreis: Der Mangel an Kohlendioxyd führt zur Verengung der kleinen Blutgefäße, wodurch die Organe nicht mehr so gut durchblutet werden. Dies macht sich insbesondere im Gehirn (Konzentrationsminderung, Brainfog, Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und vorzeitige mentale Ermüdung, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen etc.) und der Muskulatur (Belastbarkeit nimmt immer mehr ab, aufgrund vermehrter Laktatproduktion entstehen Schmerzen durch Reizung von Nerven. Im Laufe der Zeit kann hieraus auch ein sekundäres Fibromyalgiesyndrom entstehen.) bemerkbar.

Außerdem wird dadurch Sauerstoff mehr ans Hämoglobin gebunden und kann weniger gut an die Zellen und die Mitochondrien, unsere Energiezentralen, abgegeben werden. Es kann weniger Energie (ATP) produziert werden, und es entsteht vermehrt Laktat (Milchsäure), wodurch mehr Protonen entstehen. Dies blockiert das Energietransportprotein, die Energieproduktion wird abrupt um 90% reduziert.

Stressbedingt fördert der Nervenbotenstoff Noradrenalin eine vermehrte Sauerstoff- und Stickstoff-Radikalbildung, was weiterhin die Atmungskette in den Mitochondrien blockiert.

Es erfolgt ein kompletter energetischer Zusammenbruch.

Das Gehirn schützt sich vor weiterer Überforderung, indem die Cortisolproduktion der NebenNierenRinde zunehmend in den Keller fährt. Somit schwindet die Bereitstellung von Energie in Form von Glucose, bis die körperliche und mentale Leistungsfähigkeit vollkommen am Boden liegt.

Viele Patienten, die unter chronischem Stress stehen, weisen eine erhöhte Interleukin 6 Bildung auf, ohne dass eine bakterielle oder virale Infektion vorliegt. Das macht müde.

Zusammenfassend finden wir als Ursache des extremen Energiemangels bei stressbedingten Erschöpfungserkrankungen:

  • Chronische Hyperventilation (Hypokapnie, vermehrtes Laktat)
  • Reduktion der Cortisolproduktion (weniger Wachheit, Leistungsfähigkeit und mehr Entzündung)
  • IL-6-Produktion (mehr Entzündung)
  • Mitochondriale Dysfunktion